Großbrembach — St. Wigbert

Innenraum mit Blick zum Altar
Innenraum mit Blick zum Altar

Die Ursprünge der Kirche St. Wigbert gehen auf das 12./13. Jh. zurück. Damals wurde an dieser Stelle die Bonifatiuskapelle als fränkische Chorturmkirche errichtet. Teile davon sind noch in der alten Sakristei zu sehen. Erhaltene Wandmalerei zeugen von vergangenen Zeiten. Die Kapelle wurde im 14./15. Jh. durch den Anbau eines Chorjoches nach Osten erweitert. Dieser Teil wird heute als Altarraum mit wunderbarer Akustik genutzt.

Am 29. März 1579 begann der Bau des Kirchenschiffes, wie es den Ausmaßen nach noch heute zu sehen ist. Aus der Bonifatiuskapelle wurde in nur 18 Wochen die Kirche St. Wigbert. Auch die Kirche fiel der „großen Feuersbrunst“ vom 31. Jan. 1678 zum Opfer. Doch schon am 9. Juli 1679 konnte der Turmknopf wieder aufgesetzt werden. Die Innenarbeiten dauerten jedoch wesentlich länger, so dass die Kirche erst wieder am 9. Februar 1690 geweiht werden konnte. Nach einem erneuten Brand fanden in den Jahren 1728/1729 im Kirchenschiff umfangreiche Baumaßnahmen statt. Es wurde im damals gängigen Stil des Barock umgestaltet. Wovon heute nichts mehr zu sehen ist. Beim Wiederaufbau wurde das Dach des Kirchenschiffes in seiner jetzigen Größe errichtet und der Kirchenboden diente als Schüttboden für Getreide und andere Feldfrüchte.

Altar mit Sternengewölbe
Altar mit Sternengewölbe

Bei einem erneuten Feuer im Jahr 1780 half auch der Dichter J.W. v. Goethe aus Weimar bei den Löscharbeiten. Aus einem seiner Briefe geht hervor, dass er dabei des Nachts in einem Großbrembacher Wirtshaus von Wanzen heimgesucht wurde. Bedingt durch Kriege und die damit einhergehenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen wurde erst im Jahr 1953 wieder mit umfangreichen Baumaßnahmen begonnen, da die Kirche zu diesem Zeitpunkt schon wegen akuter Baufälligkeit gesperrt war. Die damals ebenfalls neu aufgebaute Orgel wurde inzwischen demontiert, da sie schon länger nicht spielbar war. Auch in der jüngsten Zeit blieb die Kirche vom Unglück nicht verschont. Ein einschlagender Blitz entzündete am 3. Mai 1996 die Turmlaterne. Doch schon vier Wochen später konnte die Wetterfahne samt Turmknopf wieder aufgesetzt werden. Alte Bilder. Das Gesicht der Kirche vor dem Umbau.

Kanzel und zweite Empore
Kanzel und zweite Empore
Blick in den Altarraum
Blick in den Altarraum

Die Kirchengemeinde Großbrembach zählt heute 316 Mitglieder und gehört mit fünf anderen Gemeinden zum Pfarrbereich Großbrembach. Der Ort Großbrembach
liegt ca. 20 km nördlich von Weimar und 40 km östlich von Erfurt im Scherkondetal zwischen dem Ettersberg und der Finne. Der Ort ist über die B 85, Abzweig Hauenthal Richtung Sömmerda. Die Autobahn A 71 ist über Vogelsberg gut erreichbar. Parkmöglichkeiten befinden sich vor der Kirche, Platz der Demokratie 1, 99610 Großbrembach.

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St. Wigbert Großbrembach – Festschrift 2007