Leinen los! Ein Ruf aus Großneuhausen!

Die Tage sind spürbar kürzer geworden und Weihnachten rückt immer näher. Zeit, um einmal auf die vergangenen Monate zurückzuschauen. Wir konnten viele Veranstaltungen in unseren Gemeinden erleben, von denen einige weit über unsere Gemeindegrenzen hinweg Beachtung fanden. Da waren der Weltgebetstag, der Festgottesdienst zum Valentinstag, unsere Gemeindefahrt nach Eisenach, das gemeinsame Kochen nach biblischen Rezepten, zahlreiche Konzerte teils international bekannter Künstler und der Rokoko-Sommerball, um nur einige zu nennen.
All dies wäre ohne die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Helfer in unseren Dörfern nicht möglich gewesen, die durch ihr großartiges Engagement für die Organisation dieser Höhepunkte und des alltäglichen Gemeindelebens Kirche auf dem Land erst möglich machen. – Herzlichen Dank dafür!
Kirche. Für viele Menschen sind das nur Gebäude. Oder die EKMD im fernen Magdeburg, die sich um die Erhaltung dieser Gebäude und das Leben darin kümmern muss. Doch das ist ein Irrtum! Kirche sind nicht die da oben, sondern wir Christen in unseren Gemeinden. Kirche ist dort, wo Menschen im Namen Christi zusammen kommen. Ganz gleich, ob unter einem Dach oder freiem Himmel und eigentlich auch, in welchem Dorf. Deshalb ermuntere ich Sie:
Wirken Sie mit, auch mit kleinen Gesten können Sie etwas bewirken. Äußern Sie Ihre Wünsche. Trauen Sie sich, Neues zu entdecken. Sehen Sie dabei Schwierigkeiten oder Probleme? Teilen Sie es mit. – Lassen Sie uns zusammen Lust auf Kirche auf dem Land haben. Denn: Wir sind Kirche!
Wir sind im Pfarrbereich etwa 1.200 Christen. Wenn wir alle zusammen halten und in unseren Orten eine lebendige Kirche schaffen, können wir nicht übergangen werden angesichts der bevorstehenden personellen und strukturellen Änderungen bis 2025. Starke, lebendige Gemeinden haben auch in Zukunft Bestand und werden von der Landeskirche unterstützt.
Während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir das Lied „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ (EG 604) aus dem Gottesdienst vom 23. September ein. Schlagen Sie es doch einmal im Gesangbuch nach. Martin Gotthard Schneider hält uns damit den Spiegel vor und legt den sprichwörtlichen Finger in die Wunde. Sein Text lädt zum Nachdenken ein, gibt uns Mut und Hoffnung. So heißt es am Ende der dritten Strophe: „Und was die Mannschaft auf dem Schiff ganz fest zusammenschweißt in Glaube, Hoffnung, Zuversicht, ist Gottes guter Geist.“ Also in diesem Sinne: Leinen los, lasst uns Gott vertrauen und gemeinsam unsere große Fahrt fortsetzen!

Es grüßt Sie herzlich,
Simon Günther

Kirchenältester aus Großneuhausen

Herzliche Einladung zum Rokoko Sommerball

Unter dem Motto „Goldener Schuh und goldener Glaube“ laden wir Sie am 28. August 2016 von 15-21 Uhr
nach Großneuhausen in die Rokokokirche „St. Georg“ ein! Wir wollen miteinander einen Gottesdienst feiern und danach in historischen Gewändern Tänze der damaligen Zeit erlernen und tanzen. Für den Ballabend und das Festessen gibt es einen Kartenverkauf. Die Karten erhalten sie ab 1. Juni 2016 für einen Preis von 37,50 für Erwachsene und für 17,50 pro Kind von (6-14 Jahren), Kinder von 0-5 sind kostenfrei, in der Touristeninformation Sömmerda, Marktplatz 1-2, Tel. 03634 350241 und im Pfarrbüro Großbrembach, PLatz der Demokratie 1, 99610 Großbrembach, Tel. 036451/60880, Dienstag von 9-13 Uhr und Donnerstag von 12-16 Uhr. Es gibt ein begrenztes Kartenkontingent. Der Kostümverleih in Wundersleben oder im Staatstheater Weimar bietet ihnen und ihren Kindern die passende Robe für diesen besonderen Abend.

Goldener Schuh und goldener Glaube

Ich will. Mit diesen zwei Worten beginnt der Abend unter freiem Himmel oder im Ballsaal. Die Damen lächeln, ohne Zähne zu zeigen, die sind um 1730 nicht so ansehnlich. Die Dame steht immer rechts vorm Herrn, damit er sich notfalls schützend vor sie stellen kann. Sie bewahrt Haltung. Der höfische Tanz ist ein gesellschaftliches Ereignis. Grazie und Anmut, Leichtigkeit und das Verspielte im Menschen treten nach vorn. So kann beim Tanz mitunter sehr gut geflirtet werden und die Herzdame wird mit viel Gefühl erobert. Ich will tanzen. Das ist ein Bekenntnis zur Freude und für David ist es eine vertraute Art Gott nahe zu sein. David, der musikalisch begabte König von Juda. Schon 1000 v. Chr. singen und tanzen die Menschen auch zu religiösen Festen, weil es ihnen und Gott Freude macht. „Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat.“ so sagt David gegen alle Kritiker seines Tanzes. Jeder Schritt beginnt mit einem inneren „ich will“. Im Tanzen los lassen und frei werden. Den eigenen Rhythmus und Herzschlag spüren, den uns Gott gegeben hat. Einen Schritt nach vorn machen. Ob im goldenen Schuh oder in weißen oder roten … jeder Schritt, getanzt im Takt, tut der Seele gut. So erobert Gott unsere Herzen im Flug und wir kriegen für einen Augenblick sein Herz zu fassen. Ich will. Es grüßt Sie in Vorfreude!
Pfarrerin Denise Scheel.