„Meide das Böse und tue das Gute; suche Frieden und jage ihm nach!“Psalm 34,15
Ein neues Jahr beginnt! 2019. Das Ende eines Märchens: Schneewittchens Leben ist gerettet. Aller Vernichtungsaufwand ist umsonst. Schneewittchen ist von der Liebe belebt und schön wie eh und je. Die alte Königin erwartet, was sie sich selbst bereitet hat. Sie ist in eiserner Verbissenheit dreimal über die sieben Berge gelaufen. Ein vergifteter Gürtel, ein vergiftender Kamm, ein vergifteter Apfel. Doch das Gift macht sie – ihre Seele – nur von mal zu mal giftiger. Mit Schönheit deckt sie ihr gottloses und boshaftes Wesen zu. Die Glut ihres Hasses ist heiß. Ihr Vernichtungswille formt sich zum Ende des Märchens zu eisernen Pantoffeln. Kein Richter braucht ein Urteil zu sprechen. Siehe, so sehen deine Erdenschuhe aus. Es sind selbst geschmiedete Schuhe. Dein eiserner Wille gab den Stoff, dein brennender Hass die Glut. Du stehst vor deinen abgelaufenen Taten. Tritt ein und erlebe sie an dir selbst. Die Stiefmutter tanzt in den rot glühenden Schuhen, bis sie tot zur Erde fällt. Erwachsene würden den Schluss dieses Märchens gern weglassen. Kinder verlangen danach. Sie fordern die Bestrafung des Bösen ein. Nicht weil sie rachsüchtig sind, sondern sie kennen das Böse von sich selbst. Nach einer bösen Tat kann uns so Angst werden, dass wir uns nicht zu lassen wissen. Wenn wir ein schlechtes Gewissen haben, dann sitzen wir auf glühenden Kohlen. Im Märchen wird das Böse ausgebrannt und stirbt. Das Gute siegt. Kinder haben ein Empfinden dafür, dass das Böse beendet, unterbrochen, und beseitigt werden muss. Auch die Bibel weiß: Der Einzelne ist dafür verantwortlich, zwischen gut und böse, Umkehr und Vergebung zu wählen. Die Worte Salam – Schalom — Pax meinen eine Versöhnung, einen Frieden mit Gott, Frieden mit anderen und vor allem den Frieden mit sich selbst. „Spieglein, Spieglein an der Wand, was zeigst du mir über mein Seelenland?“ Nur was ich als falsch erkannt habe, kann ich in Zukunft meiden. Nur wenn ich es als Böse in mir erlebe, kann ich um Ent-schuldigung oder Vergebung bitten. Ein Reinigen der Seele ist für Kinder heute genauso wichtig, wie für Erwachsene. Sich selbst wieder im Spiegel anschauen zu können und dem Gutem, dem Frieden in uns und mit Gott zu folgen. Dazu dienen Rituale der Buße, der Beichte und des Gebets. Sie können uns die Anstrenung nicht ersparen, das Böse zu sehen und für einen Moment gemeinsam mit Gott und meinem Gegenüber zu tragen. Ich glaube nur so lernen Menschen. Nur so werden wir in unserer Seele rein. Dieser schwierige Moment lässt sich nicht einfach überspringen. Aber spricht uns unser Gegenüber dann vergebende, lösende Wort zu, dann kann die Seele heilen. Dann kann alles gut werden. Gott will unseren Frieden. Der Weg dahin ist kein Kinderspiel. Die Jahreslosung 2019 ist richtungsweisend: „Meide das Böse und tue das Gute; suche Frieden und jage ihm nach!“
„Herr, du erforschest mich und kennst mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht schon wüßtest. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.“Psalm 139
„Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ 1. Joh 1,8-9