Im Abendmahl feiern Christinnen und Christen die Gemeinschaft mit Jesus Christus und die Gemeinschaft untereinander.
Beim Abendmahl kommen Christinnen und Christen zusammen und teilen miteinander Brot und Wein. Generationen aus dem 15. und 16. Jahrhundert haben sich diese Gemeinschaft etwas kosten lassen. Für die Anfertigung eines Kelches dieser Art wurde unter den Gläubigen lange gesammelt oder es gab großzügige Gönner, die Kelche damals im Wert eines Einfamilienhauses spendeten. Die Hochschätzung der Feier des Abendmahls als Sakrament zeigt seine besondere Bedeutung:
„Ich habe nämlich vom Herrn empfangen, was ich auch an euch weitergegeben habe: Der Herr, Jesus, nahm in der Nacht, da er ausgeliefert wrude, Brot, dankte, brach es und sprach: Dies ist mein Leib für euch. Das tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Das tut, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis dass er kommt.“ 1. Kor 11,23ff.
Als er beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern Brot und Wein reichte, sagte Jesus: „Dies ist mein Leib“ und „Dies ist mein Blut“. So erzählt es die Bibel (Mt 26,17–30; 1Kor 11,17–26). Er meinte damit, dass er über seinen bevorstehenden Tod hinaus in der Feier des Abendmahls mit den Jüngern verbunden bleiben werde. Er hat seinen Jüngern aufgetragen, das Abendmahl in dieser Weise weiter zu feiern.
Lateinisch: “sakramentum” = das Heilige
Der Begriff Sakrament stammt aus dem Lateinischen (“sacramentum”) und bedeutete ursprünglich “Glaubensbekenntnis” oder “Heilswahrheit”. Sakramente sind von Christus eingesetzte heilige Zeichen, durch die Christus bewirkt, was sie bezeichnen.
Die evangelischen Kirchen kennen nur zwei Sakramente, die Taufe und das Abendmahl, da zu einem Sakrament das sichtbare Zeichen und das Stiftungswort Jesu gehören.
In den evangelischen Kirchen ist die Lehre von den Sakramenten von der zentralen Stellung des Evangeliums in der Reformation geprägt. In Anknüpfung an den Kirchenvater Augustinus (354 – 430) spricht man vom “verbum visibile”, dem sichtbaren Wort. Durch das Wort wird das Sakrament gestiftet, sein Sinn gedeutet und dem Empfänger zugeteilt.
Herzliche Einladung zur Einweihung unserer frisch restaurierten Abendmahlskelche am Ewigkeitssonntag, den 22.11.2020 zum Gottesdienst um 9:00 nach Großbrembach und 13:00 nach Vogelsberg zu kommen. Wir feiern Abendmahl mit Einzelkelchen und unter den vorgegebenen Hygieneregeln dieser Zeit.
Herzlichen Dank allen, die für dieses Vorhaben gespendet haben! Herzlichen Dank an das Thüringer Landesdenkmalamt für die Förderung dieser Projekte.
Herzliche Grüße,
die Gemeindekirchenräte Vogelsberg und Großbrembach mit Pfarrerin Denise Scheel