Ich will. Mit diesen zwei Worten beginnt der Abend unter freiem Himmel oder im Ballsaal. Die Damen lächeln, ohne Zähne zu zeigen, die sind um 1730 nicht so ansehnlich. Die Dame steht immer rechts vorm Herrn, damit er sich notfalls schützend vor sie stellen kann. Sie bewahrt Haltung. Der höfische Tanz ist ein gesellschaftliches Ereignis. Grazie und Anmut, Leichtigkeit und das Verspielte im Menschen treten nach vorn. So kann beim Tanz mitunter sehr gut geflirtet werden und die Herzdame wird mit viel Gefühl erobert. Ich will tanzen. Das ist ein Bekenntnis zur Freude und für David ist es eine vertraute Art Gott nahe zu sein. David, der musikalisch begabte König von Juda. Schon 1000 v. Chr. singen und tanzen die Menschen auch zu religiösen Festen, weil es ihnen und Gott Freude macht. „Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat.“ so sagt David gegen alle Kritiker seines Tanzes. Jeder Schritt beginnt mit einem inneren „ich will“. Im Tanzen los lassen und frei werden. Den eigenen Rhythmus und Herzschlag spüren, den uns Gott gegeben hat. Einen Schritt nach vorn machen. Ob im goldenen Schuh oder in weißen oder roten … jeder Schritt, getanzt im Takt, tut der Seele gut. So erobert Gott unsere Herzen im Flug und wir kriegen für einen Augenblick sein Herz zu fassen. Ich will. Es grüßt Sie in Vorfreude!
Pfarrerin Denise Scheel.