Es war ein gelungenes Gemeinschaftserlebnis in Hoheneiche mit den Kollegen aus Stotternheim und Schlossvippach. Das zurückliegende Konfiwochenende hat gezeigt: Es ist gar nicht so leicht, gute Entscheidungen für sich oder andere zu treffen, besonders wenn es ganz konkret wird und eigenen Einsatz erfordert. Wir spielen im Rollenspiel eine Busszene … ein „Täter“ greift einen Fahrgast an. Wie verhalten sich die Anderen? Was können sie tun? Es braucht drei Durchläufe bis die Gruppe ihre Lösung findet. Zweimal liegt das „Opfer“ am Boden, bevor jemand ganz konkret hilft. Erst beim letzten Spielversuch spricht ein Fürsprecher mit Namen „Alex“ eine ganz konkrete Person an und bittet um Hilfe. Erst jetzt gelingt es allen gemeinsam den gewalttätigen Täter aus der Gruppe zu entfernen, weil sich die Gruppe verbündet. Es braucht die konkrete Kommunikation und ein gewisses Training, die eigenen Ängste gut im Griff zu haben. Ein bisschen wie beim Erste Hilfe Kurs. Zivilcourage lässt sich offenbar üben. Wir machen die Erfahrung: Je mehr Menschen einer Gruppe angehören, desto niedriger ist die Chance, dass dem Opfer geholfen wird. Vielleicht weil jeder denkt, der andere macht das schon? Wieso ich, die anderen könnten doch auch? Ein klassischer Bystander Effekt bzw. Zuschauereffekt? Irgendwie schon. Die biblische Geschichte vom Barmherzigen Samariter – einer fällt unter die Räuber – zwei Priester laufen vorbei – ein Samariter hilft ihm – scheint allen so bekannt, und doch bei näherer Betrachtung gar nicht mehr so einfach zu sagen, wer wäre ich in dieser Geschichte? Jesus richtet in seiner Erzählung den Blick auf den der am Boden liegt und Hilfe benötigt. Dieser bestimmt zuletzt wer von den Vorübergehenden ihm tatsächlich aufgrund seiner konkreten Nächstenliebe zum Nächsten geworden ist.
Es grüßt Sie herzlich Pfarrerin Denise Scheel
Konfis im Pfarrbereich Großbrembach für 2023: Sophie Wolf (Kleinneuhausen), Leander Jähnig (Ellersleben), Janis Hildebrandt (Kleinbrembach)