„Junge Leute mit Rollator? Was ist da denn verkehrt?“ So werden sich die entgegenkommenden Autofahrer und sonstige Passanten in Cieplice gefragt haben, als 40 Jugendliche Ende vergangener Woche mit diversen Rehabilitationsutensilien durch die Gassen der polnischen Kleinstadt tobten. Es machte den jungen Leuten sichtlich großen Spaß, doch ging es ihnen zugleich um ein erstes Anliegen. Die evangelische Kirchengemeinde von Cieplice in der Nähe von Jelenia Gora verleiht seit Jahren Sanitätsartikel an Bedürftige, jährlich etwa an 2000 Menschen. Im Rahmen der diesjährigen Abschlussfahrt der Konfirmandinnen und Konfirmanden aus den Pfarrbereichen Buttelstedt, Großbrembach, Buttstädt, Hardisleben und Rastenberg wurde zugunsten dieser sozial-diakonischen Arbeit der polnischen Gemeinde eine ungewöhnliche Sammelaktion gestartet. Besonders die Pflegeeinrichtung „Am Schwanenteich“ aus Kölleda stellte zahlreiche eingelagerte Rollstühle, Gehhilfen, Toilettenstühle und eben Rollatoren zur Verfügung. Diese wurden dann zunächst per Reisebus und zuletzt „per Hand“ in die Erlöserkirche in Cieplice gebracht, wo die Ehefrau des Ortspfarrers, Joanna Koziel, die Gegenstände in Empfang nahm. „Diese Arbeit ist sehr wichtig. In Polen gibt es keine Versicherungsleistungen für Rehabilitation. Viele Menschen sind nach einer Operation auf sich gestellt, können sich aber einen Rollstuhl einfach nicht leisten“, führte die junge Frau, begleitet von ihren Kindern, aus. Das restliche Wochenende stand unter dem Thema Abendmahl. Es wurden verschiedene Aspekte dieses besonderen Glaubensaktes beleuchtet. Daneben standen aber auch Freizeit, Stadtbummel und Schwimmbad auf dem Programm. Schon zum zweiten Mal gastierte eine Konfirmandengruppe, diesmal unter der Leitung von Pfarrerin Denise Scheel, Pfarrerin Anne Simon und Pfarrer Andreas Simon im orthodoxen Jugendbegegnungszentrum „St. Stefan“, dass durch einen wunderschönem Blick auf das Riesengebirge begeistert.
Herzliche Grüße
Pfarrer Andreas Simon, Pfarrerinnen Anne Simon und Denise Scheel