Hören, mal in die Nacht

Liebe Hörer*innen!

Dieses Weihnachten 2020 ist anders. Das Kind in der Krippe hat es ein guten Platz in meinem Zuhause gefunden?  Weihnachten – Daheim. Wer hätte das gedacht? Frieden schließen. Hallo sagen zueinander – nur das Kind und ich – in aller Stille und Zweisamkeit. Gott kommt auf die Welt und um ihn herum ist es dunkel. Die Sterne leuchten und die Gesichter seiner Eltern strahlen vor Freude. Ruhe breitet sich aus. Es ist Nacht.

In diesem Podcast sollte eigentlich eine Predigt stehen, eine Meditiation,… dieses Jahr nicht. Leider ist Pfarrerin Denise Scheel und Familie selbst an Covid 19 erkrankt, so dass dieser Podcast ausschließlich vom Musikteam gestaltet ist. Herzlichen Dank an Ann Tröger, dem Chor Queerbeet und ihren Kollegen vom Erfurter Theater. Herzlichen Dank Carolin Schabak an der Orgel und dem Klavier, im Gesang und an der Flöte. Unser Dank gilt ebenso Johanna Hartig und Benigna Stecher an der Flöte und im Gesang.

Wir wünschen Ihnen gemeinsam

ein gesegnetes Weihnachtsfest und den Segen eines neuen Jahres 2021

Ein Jahresrückblick 2020 und ein Weihnachtsgruss

Leuchten, mal im Advent!

 

Eine neue Podcastfolge steht für Sie zur Verfügung. Viel Freude beim Hören, Beten, Singen, Nachsinnen und Pause machen!

https://anchor.fm/pfarrerin-denise-scheel/episodes/Leuchten–mal-im-Advent-enc321

Die Weihnachtsfreude, die pustet keiner aus. Die Weihnachtsfreude hängt nicht am Baum zu Haus …. Weihnachten 2020 – schnell gewinnen Menschen im Haupt- und im Ehrenamt dieser Tage einen anderen Eindruck. Wie soll es werden- dieses Weihnachtsfest? Open Air. Digital. Offene Kirche oder Einladungskarten. Der Heiligabend Gottesdienst mit Anmeldung. Hier ist kein Platz in der Herberge, hallt es uns sofort vom Weihnachtsevangelium her entgegen. Licht ist dringend nötig in dunkler Zeit. Folgen wir dem Licht … Adventus, adventus domini. Die Ankunft des Herrn.

Herzliche Einladung zum Reinhören in unseren Adventspodcast …  „Leuchten, mal im Advent“

Pfarrerin Denise Scheel und das musikalische Team!

Singen im Advent – Adventsandacht mit Chor

Herzliche Einladung zur Adventsandacht mit dem Chor „Querbeet“

am Samstag, 5.12.2020 um 15:00

im Anschluss musikalische Häppchen von Ann Tröger und Kollegen

OPEN AIR bitte ziehen sie sich warm an!

MIT MASKE, ABSTAND UND HYGIENEREGELN

vor der Kirche Vogelsberg zwischen den Bäumen

am Feuer

Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“

Jes 40,3.10

 

Im Advent hören wir vom Werden und Vergehen, vom Aufblühen und Verwelken, vom Kommen und Gehen. Jesus lehrt uns adventliches Warten, das Warten auf Gott!

Ach, lass mich jetzt mal allein! Ich werde gleich abgeholt.

 

– Predigt zum Ewigkeitssonntag –

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ Offb 21,1-7

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und seinem Sohn Jesus Christus. Amen

Liebe Gemeinde!

Sie sitzt an seinem Bett, sie sprechen nur noch das Wichtigste. Zwischen ihnen ist ja auch alles gesagt. Manchmal öffnet er die Augen. „Bald bin ich wieder gesund, dann komme ich nach Hause“, sagt er. „Hoffentlich bald“ sagt sie zu ihm. Abends liegt sie allein zu Hause in dem großen Bett. Sie träumt viel, schläft schlecht. Sie hört sein leises Schnarchen, er liegt neben ihr. Sie schreckt auf. Da ist sein Platz leer und die Bettdecke kalt. Ihr Kopf weiß es seit ein paar Tagen. Das Herz braucht länger. Es gibt kein „nach Hause“ mehr. Es wird ein anderes Zuhause werden. Ein Ort ohne die Schmerzen, ohne das Leiden, die Tränen, ohne diesen langen schmerzhaften Abschied.

Bald bin ich wieder gesund, dann komme ich nach Hause.“ Wenige Tage später atmet er nur noch flach und unregelmäßig. „Papa ist nur ein Schatten“, sagt die Mutter zur Tochter am Telefon. Die ruft alle Geschwister an. Sie kommen, doch er ist ein paar Minuten zuvor gestorben.

Er, Sie, Mann, Frau, Ehefrau, Tochter, Sohn, Schwester, Bruder …. in diesem Jahr haben wir uns bisher von 27 Menschen in unseren Gemeinden verabschiedet. Ihre Namen sind uns wichtig. Auf christlichen Friedhöfen bestatten wir niemanden anonym. Keine und Keiner soll vergessen sein. Der Name eines Menschen steht für seine Würde, sein einzigartiges Wesen, seine Geschichte mit den Geschöpfen und mit Gott. Für ihre Namen brennen heute die Kerzen. „Gott sagt: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ Im Leben und im Sterben und über den Tod hinaus. Mit den verstorbenen Menschen haben Sie, liebe Angehörige, ganz unterschiedliche Abschiede erlebt.

Thea ist 84 Jahre alt und läuft gerade noch mit ihrer Pflegerin über den Flur, dann sagt sie ganz unvermittelt: „Ach, lass mich jetzt mal alleine. Ich werde gleich abgeholt.“ Fünf Minuten später ist sie verstorben. Elke erlebt noch den Konfirmationsgottesdienst ihrer Enkelin in der Kirche und wenige Tage später ist alles anders. Ein schwerer Herzinfarkt, eine Operation, Herz-Lungen-Maschine. Ein letzter Besuch und ein schockierend plötzlicher Abschied.

Heidi ist erst 59 Jahre alt. Sie verschenkt gern Engel an die Menschen in ihrer Umgebung. Sie sollen uns beschützen, trösten und uns in den dunkelsten Stunden beistehen. Manchmal gehören Engel zu dem Bild, dass wir uns von Gott und dem Himmel machen. Wir bitten sie, behutsam zu sein, wenn sie den geliebten Menschen abholen. Wir bitten sie, uns zu behüten. Wir bitten sie darum, unserem lieben Verstorbenen im Jenseits begegnen zu dürfen. Viele Male bittet Heidi sie einfach um Beistand. Mit den dunklen Stunden kennt sich aus. Mit Engeln an ihrer Seite fühlt sie sich stärker, sicher, sie helfen ihr an das Licht zu glauben …, auch wenn es gerade nur schwach in ihr leuchtet. Die Diagnose „Lungenkrebs“ ist niederschmetternd. Der Tumor sitzt so ungünstig, dass eine OP nicht infrage kommt und die Ärzte sind ehrlich zu ihr: „Weihnachten 2019 werden Sie nicht erleben.“ Bei meinem Besuch an ihrem Bett im Krankenhaus in Erfurt lege ich ihr einen bronzenen Engel in die Hand. Heidi hat Angst und Schmerzen. Sie versucht sich oben zu halten, doch die Kräfte lassen nach. Sie wünscht sich noch mehr Zeit, um „bewusster zu leben“ wie sie sagt. Ich halte ihre Hand, segne sie mit Öl und ihre Atmung wird ruhiger. Es ist ein langer Weg des Abschiednehmens. Mitte Dezember 2019 zieht Heidi in das Hospiz nach Weimar. Die Mitarbeiter*innen kümmern sich liebevoll um sie. Sie – ihre Familie – ist jeden Tag an ihrer Seite. Am Abend des 19. Dezember 2019 stirbt sie im Kreise ihrer Liebsten. Unser ältestes Gemeindemitglied ist erst vor kurzem verstorben:

Frieda. Fast hätte sie ihren 108. Geburtstag am 17. November 2020 noch erlebt. Ihre Geburtstage wurden immer mit großer Aufmerksamkeit und Hingabe von ihrer Familie gefeiert. Die letzten Jahre brauchte Sie viel Fürsorge. Frieda … die Friedliche, die Friedensreiche. Voller Glauben und Dankbarkeit habe ich sie bei meinen Besuchen erlebt. Fast ruhig und gelassen … zuletzt war da auch der Wunsch endlich gehen zu dürfen. Hinüber wechseln auf die andere Seite, in die himmlische Stadt, das neue Zuhause.

In ihrer Gegenwart hatte ich immer das Gefühl, es ist absolut nicht unvernünftig auf einen Himmel zu hoffen. Dass es ein Zuhause gibt, das sich jenseits dieser Zeit und über unsere eigene Lebensspanne hinaus eröffnet. Die Stadt Gottes, die vom Himmel, von Gott, herabkommt, nimmt dem, was wir hier erleben, die Wucht. Eine andere Dimension wirkt in solchen Momenten schon im hier und jetzt in unseren Raum hinein. Wer sich zu Jesus hält – so sagt es die Bibel – erhält ein Bürgerrecht für das himmlische Jerusalem, wird an der Hütte Gottes angesiedelt. Und diese Stimme „siehe, ich mache alles neu“, will in den Ohren nicht verstummen und schafft ihre eigene Realität. Die ganz Alten … kennen diese Worte gut. Haben Sie schon so oft gehört. Es sind manchmal noch erstaunlich stabile Lebensbiografien, die den Glauben an Gottes Größe, die Kirche im Ort, Taufe, Konfirmation, Hochzeit, die Taufe der Enkel … in sich vereinigen. Gottes Weg in ihrem Leben wird uns dann oftmals erst im Rückblick – wenn wir auf ihren Bestattungen – auf ihr Leben sehen – und das himmlische Licht auf die einzigartigen Lebensmomente fällt, bewusst. Das zarte Netz Gottes, das Menschen mit ihm, dem Himmel, der himmlischen Stadt verbindet … , es war nie nur eine Sache von später. Es glänzt in ihren Leben jetzt wie die Nebeltropfen sich im Spinnennetz festhalten. So leuchtet Gott selbst in seinem Sohn. In Jesus Christus gibt es einen zuverlässigen Ort der Gegenwart Gottes – für uns alle mit unserem ganz besonderen Namen. Es ist unser Zuhause.

Alles ist entschieden, alles ist durchgekämpft, endlich gesiegt. Jetzt liegt der Ton auf Neu. Alles ist ohne Schatten der Vergangenheit. Himmel, Erde, Meer: die ersten Schöpfungswerke und Grundlage allen Lebens sind nicht mehr. Sie hatten ihre Zeit, nun aber kommt Neues. Aus dem neuen Himmel, der Sphäre Gottes, kommt die neue Heimat des Menschen. Dies ist nicht mehr nur ein Ort der Gottesgegenwart in einer ambivalenten Welt, jetzt gibt es keinen Ort ohne Gott mehr. Er wird in ihrer Mitte zelten und sie werden sein Volk sein. Alpha und Omega, Anfang und Ende, Gott alles in allem, Gott inmitten der Menschen, die Menschen aufgehoben in der Gemeinschaft mit Gott. Endlich.

Dieses Bild ist echt … nicht bloße Utopie. Jetzt immer schon ein bisschen. In jedem dieser 27 Menschenleben und im Leben derer, deren Namen wir nicht kennen. Der Ewigkeitssonntag spricht von der Vorläufigkeit unserer Welt, von der Unvollkommenheit und Verletzlichkeit, von Tod und Leid, von Nähe und Liebe, von Hingabe und Vertrauen.  Gott ist es, der durch unsere Nacht findet. Im Vertrauen auf ihn: sind wir Kinder der Nacht und des Lichts. Aber wir gehören nicht der Nacht – weder in Trauer, noch Täuschung, noch in Hoffnungslosigkeit. Das Vertrauen – mein Vertrauen – bahnt Gott einen Weg in mein Leben hinein … er lässt seine Gläubigen nüchtern, liebend, und wachsam sein. Mit Kopf und Herz bei der Sache. Schon jetzt verbunden – wenn auch nur als undeutliches Spiegelbild – mit dem Himmel, der da einst ganz unser neues Zuhause sein wird.

Ein Lied von Georg Schmid beschreibt es so:

1. Geborgen, geliebt und gesegnet,gehalten, getragen, geführt, erkennen wir Gott. Er begegnet, wenn Schweigen den Schweigenden spürt.

2. Wir wären wie brüchige Wände, zerberstend im nächtlichen Sturm, wenn heut in Gott sich nicht fände Geborgenheit, Tore und Turm.

3. Wir wären gebildete Toren und Sklaven der eigenen Macht, im eigenen Lichte verloren, fänd Gott uns nicht durch unsere Nacht.

Liebe Angehörige, liebe Gemeinde!

Verwundetes Leben wie das eines Menschen in Trauer ist nur heilbar durch Leben. Gegen die Kälte des Todes, hilft nur die Wärme des Lebens. So frage ich Sie zum Abschluss: Was denken Sie würde wohl ihr Toter – der Mensch, den sie verloren haben, für Sie heute wünschen?

Ich wünsche Ihnen:

Mögen Sie gut auf sich hören und für sich sorgen. Mögen Sie wichtig nehmen, was Ihnen guttut und möge Ihnen die Kraft und die Willensstärke geschenkt sein, sich dem Leben wieder zuzuwenden. So möge sich ihnen in sanftem Glanz schon jetzt ein neuer Himmel und eine neue Erde zeigen. Vielleicht nur verschwommen. In Umrissen. Schemenhaft. … bis der Tag kommt, an dem wir ganz sehen. Ganz zu Hause sind. Der Tag an dem Frieden ist.

Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen

Pfarrerin Denise Scheel

 

 

 

 

 

Aus einem Kelch trinken und Segen empfangen

Im Abendmahl feiern Christinnen und Christen die Gemeinschaft mit Jesus Christus und die Gemeinschaft untereinander.

Beim Abendmahl kommen Christinnen und Christen zusammen und teilen miteinander Brot und Wein. Generationen aus dem 15. und 16. Jahrhundert haben sich diese Gemeinschaft etwas kosten lassen. Für die Anfertigung eines Kelches dieser Art wurde unter den Gläubigen lange gesammelt oder es gab großzügige Gönner, die Kelche damals im Wert eines Einfamilienhauses spendeten. Die Hochschätzung der Feier des Abendmahls als Sakrament zeigt seine besondere Bedeutung:

„Ich habe nämlich vom Herrn empfangen, was ich auch an euch weitergegeben habe: Der Herr, Jesus, nahm in der Nacht, da er ausgeliefert wrude, Brot, dankte, brach es und sprach: Dies ist mein Leib für euch. Das tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Das tut, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis dass er kommt.“ 1. Kor 11,23ff.

Als er beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern Brot und Wein reichte, sagte Jesus: „Dies ist mein Leib“ und „Dies ist mein Blut“. So erzählt es die Bibel (Mt 26,17–30; 1Kor 11,17–26). Er meinte damit, dass er über seinen bevorstehenden Tod hinaus in der Feier des Abendmahls mit den Jüngern verbunden bleiben werde. Er hat seinen Jüngern aufgetragen, das Abendmahl in dieser Weise weiter zu feiern.

Lateinisch: “sakramentum” = das Heilige

Der Begriff Sakrament stammt aus dem Lateinischen (“sacramentum”) und bedeutete ursprünglich “Glaubensbekenntnis” oder “Heilswahrheit”. Sakramente sind von Christus eingesetzte heilige Zeichen, durch die Christus bewirkt, was sie bezeichnen.

Die evangelischen Kirchen kennen nur zwei Sakramente, die  Taufe und das Abendmahl, da  zu einem Sakrament das sichtbare Zeichen und das Stiftungswort Jesu gehören.

In den evangelischen Kirchen ist die Lehre von den Sakramenten von der zentralen Stellung des Evangeliums in der Reformation geprägt. In Anknüpfung an den Kirchenvater Augustinus (354 – 430) spricht man vom “verbum visibile”, dem sichtbaren Wort. Durch das Wort wird das Sakrament gestiftet, sein Sinn gedeutet und dem Empfänger zugeteilt.

Herzliche Einladung zur Einweihung unserer frisch restaurierten Abendmahlskelche am Ewigkeitssonntag, den 22.11.2020 zum Gottesdienst um 9:00 nach Großbrembach und 13:00 nach Vogelsberg zu kommen. Wir feiern Abendmahl mit Einzelkelchen und unter den vorgegebenen Hygieneregeln dieser Zeit.

Herzlichen Dank allen, die für dieses Vorhaben gespendet haben! Herzlichen Dank an das Thüringer Landesdenkmalamt für die Förderung dieser Projekte.

Herzliche Grüße,

die Gemeindekirchenräte Vogelsberg und Großbrembach mit Pfarrerin Denise Scheel

 

Wisse die Wege! – erfahre, was du aus dir selbst nicht wissen kannst …

„Merke auf, höre genau hin, erfahre, was du aus dir selbst nicht weißt, nicht wissen kannst, und mache es dir zu eigen, zu deinem eigenen Wissen. Wisse die Wege! Welche Wege! Gottes Wege.“ Es gibt sehr verschlungene, abwartende, vorwärtstreibende Wege. Auf verschiedenen Ebenen liegende Wege. Auf Wegen ist Bewegung, in eine Richtung auf ein Ziel zu. Wer geht diese Wege? Gott geht sie! Und Gott läßt andere diese von ihm bestimmten Wege gehen. Erst wenn die Wege zu Ende gegangen sind, tritt Ruhe ein. Wer soll diese Wege wissen? Jeder Mensch, denn er ist hörfähig und erkenntnisfähig. Warum soll er sie wissen? Weil er, ohne es schon zu wissen, ein an irgendeiner Stelle auf diesen Wegen Gehender ist. Damit so Gott selbst zum Ziel kommt. Hildegard von Bingen, Sivias

Hildegard von Bingen war eine glaubensstarke Frau, die nach der Regel des Heiligen Benedikt „Ora et Labora“ gelebt hat. Aus dem Gebet Kraft schöpfen und dann erst sein Tagwerk beginnen. Sich klar bei sich verorten und Gott wieder spüren, mit ihm eine Beziehung eingehen … dabei kann Geistliche Begleitung ein Weg sein, im Suchen, Fragen, Zweifeln, Hoffen und Sehnen … nach seinem Weg für mich zu fragen. Dabei ist Gott ein immer schon auf meinen Wegen Gehender.

Geistliche Begleitung ist eine spezifische und eigenständige Form der Seelsorge.

Im Mittelpunkt stehen der persönliche Glaubensweg der oder des Begleiteten und ihre oder seine geistliche Praxis. Geistliche Begleitung ist Hilfe zur Klärung und Förderung der Gottesbeziehung. Dabei werden Fragen der Lebens- und Alltagsgestaltung oder Probleme der Persönlichkeit und der individuellen Lebensgeschichte berührt. Grundsätzlich ist keine Lebensdimension aus der Begleitung ausgeschlossen, da das ganze Leben in allen seinen Dimensionen für die Entfaltung der Gottesbeziehung bedeutsam sein kann.

Geistliche Begleitung wird von Menschen in Anspruch genommen,

  • die auf der Suche sind nach einer deutlicheren Gestalt ihrer geistlichen Praxis im Alltag
  • die Anregungen und Hilfen zu geistlichen Übungen suchen
  • die aus den Quellen schöpfen möchten, aus denen der Glaube sich nähren kann, oder ihrem „brennenden Dornbusch“ (Ex 3) sich nähern möchten
  • die Rat und Wegbegleitung suchen in den Wandlungen und Krisen ihres persönlichen Glaubens
  • die Hindernisse auf dem inneren Weg wahrnehmen und angehen möchten
  • die einen Heilungsweg suchen für innere Verletzungen
  • die sich eine Intensivierung und Vertiefung ihrer Gottesbeziehung wünschen und Gottes Wirken im eigenen Leben entdecken möchten
  • die mit Gott oder Jesus Christus in einen Dialog kommen möchten über alltägliche oder besondere Erfahrungen, über anstehende persönliche Entscheidungen und Veränderungen
  • die nach ihrer persönlichen Berufung fragen

Geistliche Begleitung vollzieht sich vorwiegend in Einzelgesprächen, die regelmäßig stattfinden. Erstrecken sie sich über einen längeren Zeitraum, so sollten der Beginn, die Häufigkeit und das Ende der Begleitbeziehung zwischen den Beteiligten vereinbart werden. Zu Beginn der Beziehung werden ein Kontaktgespräch und in der Regel eine Probezeit (drei Sitzungen) vereinbart. Nach einem Jahr (oder einem vorab vereinbarten Zeitraum) wird gemeinsam überprüft, ob die Voraussetzungen für eine gute Begleitung noch gegeben sind.

Geistliche Begleitung ist ein unentgeltliches Angebot der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands durch speziell ausgebildete Pfarrer*innen, Ehrenamtliche, Kantoren….

In der Gottesbeziehung ist der Mensch zwar letztlich unvertretbar, er kann aber den Weg des Glaubens nicht allein gehen. Der Christ „braucht den Bruder als Träger und Verkündiger des göttlichen Heilswortes. … Der Christus im eigenen Herzen ist schwächer als der Christus im Worte des Bruders; jener ist ungewiß, dieser ist gewiß.“ (D. Bonhoeffer)

Flyer Geistliche Begleitung

Herzliche Einladung mit mir – Pfarrerin Denise Scheel – einen geistlichen Weg zu gehen. Wenn Sie hinein schnuppern möchten, ob dieses Angebot zu Ihnen passt, dann können wir auch gern telefonieren oder Sie schreiben mir. Ich besitze zusätzlich zu meinem Theologiestudium, der Vikarsausbildung, eine Klinische Seelsorge Ausbildung und einen abgeschlossenen 1,5 jährigen CCB Kurs im evangelischen Kloster Selbitz. Wenn Sie Fragen haben, nicht so recht wissen, ob es für Sie passt, dann kontaktieren Sie mich:

Pfarramt Großbrembach

Platz der Demokratie 1

99628 Buttstädt OT Großbrembach

Tel. 036451/60880 oder kirchegrossbrembach@t-online.de

 

 

Die Tafelausgabestelle Buttstädt dankt

Seit Anfang September fand die alljährliche Tradition des Erntedankes in den Kirchengemeinden statt. Auch wir als Tafel empfinden den Gedanken des Teilens und Weitergebens an Bedürftige und Notleidende als gelebte Nächstenliebe.

Bereits seit zwei Jahren steht die Ausgabestelle Buttstädt der Tafel Sömmerda in Kooperation zu den umliegenden Kirchengemeinden und kann sich über eine große Spendenbereitschaft und den Zuwachs von weiteren sieben Abholstellen freuen.

Die schwierige Zeit, die wir alle durch die Folgen und Einschränkungen von Covid-19 durchleben, verlangt besondere organisatorische Anforderungen, gegenseitige Rücksichtnahme und Achtsamkeit, damit Großveranstaltungen, auch Gottesdienste, wieder stattfinden können. Wir bedanken uns bei den Gemeinden und ihren Mitgliedern, dass sie diesen erhöhten Aufwand in Kauf genommen haben, um gewohnte Strukturen wiederzuerlangen und an ihren christlichen Traditionen festzuhalten.

Ein besonderer Dank gilt auch den Verantwortlichen, die sich mit großem Engagement um die Organisation kümmerten und eine hervorragende Logistikplanung erstellten.

Die außergewöhnliche Spendenbereitschaft rührte unsere Abholer*innen und uns sehr. Wir freuten uns über die zahlreichen Lebensmittel- und Geldspenden.

Mit freundlichen Grüßen

Das Team der Tafel Sömmerda – Ausgabestelle Buttstädt

Ich lasse dich nicht, es sei denn du segnest mich!

 

 

 

Ich lasse dich nicht, es sei denn du segnest mich.“ (1. Mose, Genesis, Kap. 32, 37)  Unter diesem Thema fand unser diesjähriger SchulbeginnerGottesdienst statt. Wir hatten Glück. Schaute man kurz zuvor auf die geliebte WetterApps seines Handys, so kündigte sich, als Vorausschau für den Beginn des Gottesdienstes unter freien Himmel, ein starkes Regengebiet an.

Aber wie es so schön heißt „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ und wir hatten eine Stunde wundervollen Gottesdienst unter strahlend blauen Himmel. Natürlich auch unter der Einhaltung unseres örtlichen Infektionssschutzkonzeptes. Und so konnten sich alle Schulanfänger und SchulBeginner segnen lassen. Natürlich auch die Erwachsenen …

Nach diesem eindrucksvollen Gottesdienst kam er, der Regen …

Wir möchten Sie heute schon, zu unserem ErnteDankGottesDienst am 04.10.2020 … natürlich wenn das Wetter mitspielt … wieder „Unter freien Himmel“ einladen.

Es grüßt Sie …

der GKR Vogelsberg, Pfr. Scheel und Kantorkatechetin Frau Stecher

Ein neuer Gemeindebrief ist da! Wir netzwerken …

Liebe Christ*innen und Christen in den Pfarrbereichen Großbrembach und Neumark, liebe Interessierte!

Seit 1.9.2020 bin ich für die Orte Neumark, Berlstedt, Vippachedelhausen und Thalborn in der Vakanzvertretung die Ansprechpartnerin. Noch nicht alle kenne ich persönlich, aber das soll sich bald ändern! Ich stelle Ihnen heute den aktuellen Gemeindebrief aus dem Pfarrbereich Großbrembach zum Reinschnuppern und digitalem Verbreiten in ihren Gemeinden zur Verfügung. Punktuell habe ich Termine oder Infos aufgenommen, die auch Sie betreffen. Da ich mit Pfarrer Hendrik Mattenklodt grenzübergreifend gearbeitet habe, möchte ich Sie herzlich einladen, die Angebote oder Veranstaltungen auch gern zu nutzen. Noch übernimmt der Superintendent viele der Gottesdienste in Buttelstedt/Neumark, das wird sich sicher im Januar noch etwas ruckeln. Ich freue mich jetzt Ihre Ansprechperson zu sein und danke für die herzliche Begrüßung am letzten Sonntag in Neumark!

Der aktuelle Gemeindebrief ist Coronabedingt etwas umfangreicher geworden … zu lesen ist, was wir uns in den letzten fünf Jahren in der Region als Hauptamtliche Mitarbeiter*innen erdacht, errungen und erkämpft haben. Aller Veränderung voran steht ja immer eine genaue Analyse …. Morgen bin ich dazu als Podiumsgast zum Studientag der Erprobungsräume nach Erfurt eingeladen. Dort wird es sicher auch einen spannenden Austausch mit den Gästen, Superintendenten und dem Regionalbischof geben. Wie verhält sich das Konzept der Erpobungsräume in der EKMD zu den Projekten und Initiativen, die in den herkömmlichen Pfarramtsgrenzen Neues erproben? Wie können wir zu einer Kirche werden, die das Neben- und Miteinander unterschiedlicher Formen von Gemeinde ermöglicht?

Was Erprobungsräume sind erfahren Sie hier:

https://www.erprobungsraeume-ekm.de/

Herzliche Einladung unseren Gemeindebrief in der digitalen Welt zu teilen!

GemeindebriefSeptember-Dezember2020

Aktuelle Andachten finden Sie von Pfarrerin Scheel auch hier:

https://www.meine-kirchenzeitung.de/apolda-buttstaedt/profile-2059/denise-scheel?type=article#pagination-top

Herzliche Grüße

Pfarrerin Denise Scheel

 

Sich erfrischen, mal an der Quelle

Es gibt einen schönen Zufall, der vielleicht gar keiner ist: 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt. Und der Mensch besteht genau zu 70 Prozent aus Wasser. Bei der Geburt  besteht das Baby sogar zu 97 Prozent aus Wasser. Das ist genauso viel wie bei einer Qualle, einer Gurke oder einer Wassermelone! Wasser ist kostbar. In allen Religionen der Welt ist es ein Ursymbol des Lebens. Es wirkt beruhigend, nährend, stärkend und heilend. Von den Bäumen gepflanzt am Wasser war in der letzten Folge die Rede. Heute geht es um das Wasser, was Pflanzen, Tiere und Menschen unbedingt zum Wachsen und gesundem Leben brauchen. Darüber hinaus freuen wir uns über die Taufe von Marlo und sein Taufspruch führt zu Gott als Quelle lebendigen Wassers. „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ Ps 36,10

Hören Sie gern rein in unsere letzte Folge vor der Sommerpause!

https://anchor.fm/pfarrerin-denise-scheel/episodes/Sich-erfrischen–mal-an-der-Quelle-egifh9

Herzliche Grüße vom Podcastteam mit Pfarrerin Denise Scheel