Am Donnerstag Abend, den 21. Juni 2018 gab es zum Auftakt der Vogelsberger Kirmes ein reges Interesse an den vier Architektenentwürfen für die Kirche Vogelsberg. Mutiger Neubau des Kirchenschiffs. Teilsanierung. Anbau und Sanierung und wenn ja, wie genau kann das aussehen? Soll altes Mauerwerk in einen neuen Entwurf integriert werden und rechnet sich das überhaupt? Viele Fragen stehen mit den vier ganz verschiedenen Vorschlägen an diesem Abend zur Diskussion. Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung gefolgt. Sie haben die vorgestellten Ideen aufmerksam wahrgenommen und sich durch ihre Rückfragen an die Architekten aktiv beteiligt. Pfarrerin Scheel, Pfarrer Hendrik Mattenklodt und Baureferentin Susann Hildebrandt führten durch die Veranstaltung.
Der neu gegründete Kirmesverein in Vogelsberg eröffnet die Bürgerversammlung und stellt seine erste Kirmes unter ein beherztes Engagement für die Neugestaltung der Kirche im Ort. Für sie soll die Kirche ein Ort sein, den sie mehr als zwei mal im Jahr aufsuchen. Ein Ort an dem die Worte: Sicherheit, Geborgenheit, Trauer, Gedanken ordnen und die ewige Liebe, einen hellen und einladen Raum haben. So bekommt Kirchweih und Kirmes wieder eine neue, alte Verbindung. Die Kirmesgesellschaft gab am Ende des Abends den Anwesenden die Möglichkeit ihre Favoriten zu benennen. Dabei zeigte sich, dass die Entwürfe von Dipl. – Ing. Michael Brehme (MB Architektur-Kunsthandwerk) aus Weimar-Possendorf und der Entwurf von Frau Dipl.-Ing. Gabriele Günther aus Gera besonders viele Stimmen erhielten.
Der Gemeindekirchenrat strebt, vor dem Hintergrund der eigenen Kräfte, die Konzentration auf ein Gebäude in kirchlicher Verantwortung an. In Zusammenarbeit mit der Querdenkergruppe und durch den Besuch von drei Beispielkirchengemeinden in Aspach, Wormstedt und Hötzelsroda, steht für eine Mehrheit fest, dass die Kirche im Dorf bleiben soll. Nun muss überlegt werden, wie es möglich ist die nötigen Funktionsräume, wie Küche, Sanitär und beheizbare Räume planerisch im Kirchenschiff umzusetzen. Kirchengemeinde soll auch in Zukunft ein Dach über dem Kopf haben. Alle vorgelegten Entwürfe stellen eine Beziehung zum Ort Vogelsberg und zur leidvollen Geschichte des Kirchengebäudes her. Nähere Untersuchungen und Überlegungen müssen nun zeigen, ob die Erhaltung des alten Mauerwerkes in Teilen möglich ist, und ob sich das rechnen kann. Besonders vor dem Hintergrund von schwerwiegenden Feuchtigkeitsproblemen, die im Moment vorhanden sind. Vogelsberg braucht diesen anderen Raum, es soll kein Nachbau schon vorhandener Zweckgebäude des Ortes werden, sondern wieder eine Kirche mit Kraft werden, die sich für alle Menschen im Ort öffnet — darin ist sich Kirchengemeinde, Kommune und Kirmesverein einig.
Der nächste Schritt ist nun ein Treffen mit Vertretern des Gemeindekirchenrates, Vertretern der Jugend, mit dem erst kürzlich neu gewählten Bürgermeister Norbert Schmidt, Vertretern des Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Vertretern der Landeskirche und Vertretern aus der Querdenkergruppe. Gemeinsam werden die Ergebnisse des Wettbewerbs und der Stimmenabgabe aus dem Ort wahrgenommen und die nächsten Schritte miteinander bedacht. Auf diesem Weg wird der Gemeindekirchenrat eine gute Entscheidungsgrundlage gewinnen, mit welchem Konzept und Architekten die Kirche ein neues Kleid in Vogelsberg bekommen wird.
Die Entwürfe können auf der Internetseite des Pfarrbereichs Großbrembach eingesehen werden. Unter: https://pfarrbereich-grossbrembach.de/baustellen/
Die Termine für die nächsten Querdenkertreffen sind: 14.8.2018 um 19:00 und der 5.10.18 um 19:00 im Pfarrhaus, Kirchstr. 1, Vogelsberg. Interessierte und Menschen, die sich gern in dieses thüringenweit besondere Projekt einbringen möchten, sind jederzeit herzlich willkommen.“
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