Und ob ich schon wanderte … da nahte sich Jesus selbst

Wegweiser unterhalb der Schneekoppe

Liebe Interessierte!

Eine wanderbegeisterte Gruppe von 16 Menschen ist aus Janske Lazne – Johannesbad im Riesengebirge nach einer einwöchigen Wanderfreizeit wohlbehalten zurück. Uns führte es am Montag, unserem ersten Tag, auf einem Baumwipfelpfad mit Blick über die Berge, die für die nächsten fünf Tage im Mittelpunkt stehen werden. Eine Mittagspause bei wunderbarem Essen – unverwechselbarer Knoblauchsuppe und Knödeln – in der Hoffmannsbaude und dann am Abend gehen zwei Wagemutige noch auf eine Expedition ins Dunkeltal. Das Wasser rauscht urig über die Felsen, die Staumauer bremst das Wasser auf seinem Weg nach unten. Plötzlich heißt es: Hier biegen wir jetzt rechts ab und suchen einen neuen Weg, auf nassen Pfaden, inmitten von Heidelbeersträuchern, Gestrüpp, Pilzen und dem mossigen Geruch des Waldes. Der aufgekommene Regen nimmt uns die Sicht, wir setzten feste und überlegte Schritte vorwärts. Den gesuchten neuen Weg finden wir nicht. Erschöpft und glücklich kehren zwei zum Abendbrot wieder zur Gruppe in der Unterkunft: „Sola Fide“ zurück. Unser biblisches Wort für diesen Tag: „Er geht voraus, des Tags als Wolkensäule, nachts als Feuersäule“. Unsere Tage beginnen mit einer Andacht in der benachbarten Kirche, am Dienstag besuchen wir ein örtliches Museum und erfahren viel über die Tschechisch-Deutsche Geschichte, am Mittag machen wir einen Abstecher nach Polen. Wir besuchen die katholische Kirche in Grüssau (Krzeszowie) die mit ihrer Klosteranlage um die Zuerkennung als UNESCO Weltkulturerbe bemüht ist. Wir haben Glück und bekommen eine klasse Führung durch den gesamten Komplex … die Malereien in der St. Josephskirche beeindrucken genauso wie die Hauptkirche, die der Maria geweiht ist. Am Mittwoch scheint durchweg die Sonne. Wir fahren mit dem Lift in Richtung Schwarzschlagbaude und Hochmoor. Mit Blick auf die Schneekoppe äußern drei wanderlustige Damen … „dort würden wir gern hin. Ist das weit? Ist das zu schaffen?“ Unser erfahrener Guide Pfarrer Michel überlegt etwas – er ist für Grenzerfahrungen zu haben – und nickt: „Ja, wer sich das zutraut. Es ist zu schaffen.“ Ab da bilden wir Gruppen: manche bleiben in der Baude und fahren mit dem Lift wieder nach unten, wir bekommen noch eine gymnastische Übung von Frau Berger mit auf den Weg, dann startet die Gruppe, die die Schneekoppe mit ihren 1602 Metern ersteigen möchte. Es ist fantastisches Wetter, ein klarer Blick ins Tal ist uns geschenkt, das lila Heidekraut bildet eine romantische Kulisse. Für diese Gruppe wird es zur meditativen Erfahrung: Den Aufstieg muss jede allein schaffen. Schritt für Schritt. Atemzug für Atemzug. Kein Plaudern mehr, im Takt Raum greifen, nach oben wandern. Die feuchten Felsen glänzen in der Sonne… das Moor lässt sein Wasser wieder nach unten frei, Wasserfälle ergießen sich ins Grüne. Auch an diesem Abend kommen alle Gruppen wieder glücklich und voller Eindrücke zusammen. Donnerstag besuchen wir die Felsenstadt in Adersbach. Bizarre Felsformationen lassen der Phantasie freien Lauf. Durch das enge Mauseloch passen am Ende der Wanderung doch alle wohlbehalten hindurch. Am Abend sehen wir diese Felsen in der neuen Verfilmung des Märchens Rübezahl. Es birgt so manche Anklänge daran: Wir sollen die Natur schützen! Es ist wohl nur ein Zufall, dass Rübezahls Gewand so weiß ist, wie auch Jesus mit den Emmausjüngern in der Kapelle nebenan darstellt wird? Am Freitag dann für manche ein Stadtbummel, für andere der schwerste Tag der Woche. Wir wollen doch noch die Elbquelle sehen. Über den Parkplatz Spindleruv Mlyn geht es los… auf 1340 Meter zur „Labska Bouda“ nach oben. Vorbei an Wasserfällen, Enzian, einem kleinen Flüsschen – das einmal die große Elbe wird – nach oben zur Quelle. Es regnet und so wird dieser Aufstieg mit seinem steinigen serpentinenartigen Weg eine Herausforderung für die Gruppe. Naß und glücklich erreichen wir den höchsten Punkt, von dem wir uns zu Beginn mit Blick auf die Höhe der „Labska Bouda“ nicht vorstellen konnten, dass wir dort ankommen. Doch wir schaffen es. Nach einem guten Mittagessen auf der Höhe, erreichen wir die noch 800 Meter entfernte Elbquelle. Eigentlich eine Feuchtwiese. Aber für uns als Touristen wird das Wasser schon mal in einen Betonring gefasst:) Wir haben Glück und erreichen den Lift für den Rückweg noch rechtzeitig! Am Samstag feiern wir noch eine gemeinsame Andacht zusammen und dann sagen wir auf WIEDERSEHEN.

Der Termin für nächstes Jahr ist schon gebucht: Wir fahren so Gott will vom 21.-27.8.2022 wieder nach Janske Lazne! Herzliche Einladung sich den Termin vorzumerken und dabei zu sein. Herzlichen Dank an die Hoyerswerdaer Gemeinde, die so großzügig ihre seit 13 Jahren gesammelte Erfahrung teilt und sich so gut auf die „Neuen“ eingelassen hat. Schön, dass alle Generationen voneinander profitieren und lernen konnten. Es grüßt Sie herzlich Pfarrerin Denise Scheel

In der Felsenstadt Adersbach
auf dem Weg zum Gipfel – die Schneekoppe mit 1602 m
Eine tolle Gruppe!

„Aufbrechen heißt nicht nur sich auf den Weg machen, Aufbrechen meint auch:
Die innere Schale, die Maske die du dir zum Schutz vor den anderen zugelegt hast, aufzubrechen,
dich zu öffnen für neue Gedanken, neue Erfahrung, neue Begegnungen.
Aufbrechen heißt also: sich bereitzuhalten für das Wunder.
Wo immer solches geschieht, da bist du schon mitten auf dem Weg.“
Christa Spilling-Nöcker

Infomaterial finden Sie hier:

https://www.stezkakrkonose.cz/de/

https://www.riesengebirgetschechien.de/janske-lazne/penzion-sola-fide/

Sommer, Sonne, Mee(h)r

„Dann wird euch, die ihr meinem Namen ehrt und achtet, die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Strahlen bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und vor Freude springen.“ Maleachi 3,20

In den trüben Regentagen wurde sie herbei gesehnt. Jetzt wo die Sonnenstrahlen wieder Licht und Wärme bringen, scheint der Sommer auch in unser Gegend zurück zu kehren. Sonne und Sommer, das gehört irgendwie zusammen und doch ist die zunehmend extreme Kraft der Sonne durch Hitzeperioden und Waldbrände bedrohlich spürbar. Die Sonne bringt Leben auf der Erde hervor, immer schon sind die Menschen von diesem Himmelskörper fasziniert. Urvölker verehren sie als göttliche Macht. Im heißen Land Ägypten verneigten sich einst die Menschen vor der Sonne selbst. „Du scheinst so schön im Lichtland des Himmels, du lebendige Sonne, die zuallerst lebte. Wenn du dich erhebst am östlichen Rande des Himmels, so erfüllst du jedes Land mit deiner Schönheit.“ (vgl. Rainer Oberthür, das Buch der Symbole, S. 31.) Im voran gegangen Bibelwort wird dem, der Gottes Namen ehrt die Sonne der Gerechtigkeit zugesprochen und ihre Strahlen vermögen es Heilung zu spenden. Heilung der Wunden aus den Widerfahrnissen von Ungerechtigkeit und Schmerz, aus den kleinen und großen Stichen der Menschen, der alltäglichen Wunden. Gottes Name scheint der Schlüssel für diese Sonne zu sein. Im Gebet mögen wir auch im Urlaub die Verbindung zu Jesus wahren. Trotz des inneren Wellenganges, unterschiedlicher Eindrücke und Begegnungen – wenden wir uns der Gegenwart und dem Namen Jesu zu. Wir haben nicht in den Händen, wann Gott die Sonne in uns strahlen lässt … aber wir können ihn immer wieder suchen, und in unserem Tun und Lassen seinen Namen ehren und achten!

Atme in mir, du Heiliger Geist,
daß ich Heiliges denke.
Treibe mich, du Heiliger Geist,
daß ich Heiliges tue.
Locke mich, du Heiliger Geist,
daß ich Heiliges liebe.
Stärke mich, du Heiliger Geist,
daß ich Heiliges hüte.
Hüte mich, du Heiliger Geist,
daß ich das Heilige nimmer verliere.

(Augustinus zugeschrieben, 354-430)

Es grüßt Sie herzlich
Pfarrerin Denise Scheel

Eine Kirchenbank im eigenen Garten?

Dieses Bild ist ein Impulsbild und entspricht in Form und Art nicht den anzubietenden Bänken.

Wie wäre es mit einer echten Kirchenbank in ihrem Garten, Wohnzimmer oder in der Küche? Die Bänke aus Vogelsberg bieten Platz für ca. 5 Personen.

Wir laden Sie herzlich ein zur Kirchenbankversteigerung! Am Samstag, den 29. Mai 2021 von 9 Uhr – 12 Uhr in der Kirche Vogelsberg.

Die Abgabe der Kirchenbänke erfolgt grundsätzlich kostenlos. Über eine großzügige Spende freut sich die Kirchengemeinde. Das Geld fließt in das Kirchbauprojekt.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Herzlich der Gemeindekirchenrat Vogelsberg mit Pfarrerin Denise Scheel

Frauen für Frauen – Radikale Verletzlichkeit

Liebe Frauen und Unterstützerinnen!

„Radical vulner ability“ steht groß auf einem Plakat in ihrem Wohnzimmer. Kaddi und Helena Rothe, zwei junge Gründerinnen in der Werbebranche. „Radikale Verletzlichkeit“. Was heißt das? Für diese junge Frau ist es auf Empathie bezogen. Sie vertritt die Meinung, nur eine Fassade als Unternehmerin, oder Kollektive aufrechtzuerhalten, funktioniert nicht mehr. Das Empathische und Verletzliche macht Frauen besonders stark. Ziel der veränderten Sicht ist: Die Werte der Frauen hochhalten, statt die Werte der Männer zu kopieren.

Schauen Sie hier rein, wenn Sie mehr erfahren möchten (bei Minute 16 etwa):

https://www.ardmediathek.de/video/rabiat/frauen-unter-druck/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JhYmlhdC9jMjIwN2E4Mi0wZDAxLTQxMmYtYjMxNC0zOWQ4Nzk1OTA4MzY/

„Die Zeit heilt alle Wunden … Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, doch man gewöhnt sich nur an den Schmerz“ (Unbekannt)

Gerade in der Zeit der Pandemieerfahrung haben wir neu gespürt, wie verletzlich das eigene Leben und das Leben lieber Menschen um uns herum sein kann. Schnell ist da ein anderer Alltag, eine Erkrankung, ein Konflikt, ein Abschied, der einen aus der Bahn wirft und an die eigenen Grenzen führt.

Entscheidend ist bei allem, wie aufrichtig bin ich bereit meiner menschlichen Realität im Namen Jesu zu begegnen – auch wenn dies schmerzt. Wie schaffe ich es meinen Schmerz anzusehen und ihm Jesus im Gebet, in der Meditation hinzuhalten? Mit der Bitte um Wandlung und Frieden.

Es ist richtig, die Zeit heilt Wunden. Aber die Wunden in der Tiefe nicht immer. Bei kleinen Verletzungen ist das einfach, so wie wenn eine Schnittwunde von selbst wieder heilt.

Doch eine größere Wunde wird trotzdem zu eitern beginnen, wenn sie nicht gesäubert und verarztet wird. Seelische Wunden darf man ebenso nicht der Zeit überlassen nach dem Motto: „Sie wird es heilen.“ Zeit lässt zwar Verkrustungen wachsen, doch Heilung geschieht dabei nicht automatisch. Es kommt darauf an, welche innere Haltung jeder und jede zu seiner Narbe und oder Wunde findet. Wer von sich sagt: „Ich will mich nicht länger mit der Vergangenheit abgeben, ich will abschließen, mich aussöhnen mit dem, was passiert ist“, dann aber den Schmerz der Verletzung ablehnt oder ihm nicht zu begegnen bereit ist, vielleicht ist es ähnlich bei dem Menschen der sagt: „Ja, ich will reiten, aber ich steige nicht auf das Pferd“? Verletzungen tun weh. Der Weg Jesu ist ein lebenslanger Übungsweg. Es ist der Weg, der die eigene Sehnsucht nach dem Seelenfrieden ernst nimmt, ungeachtet von Schuld und Unschuld. (Vgl. Karin Seethaler, Zum Einklang finden mit sich und den anderen)

Wir wollen einen gemeinsamen Schritt wagen!

Herzliche Einladung zu unserem diesjährigen Treffen „Frauen für Frauen“ am Do, den 17.6.2021 um 18:00 in die Lutherkirche Apolda! Wir werden wieder mit einem Gottesdienst beginnen. Uns dann über den Film „Frauen unter Druck“ aus der ARD Mediathek austauschen und unsere Erfahrungen miteinander teilen. (Bitte schauen Sie in den Film zu Hause rein, da wir ihn der Lizenzrechte wegen, nicht zeigen können.) die Kirchengemeinde Apolda sorgt mit Elke Albrecht und Helferinnen für unser leibliches Wohl an diesem Abend. Das Angebot richtet sich an alle Frauen im Haupt- und Ehrenamt im Kirchenkreis Apolda-Buttstädt.

Informationen auch unter: http://frauenarbeit-ekm.de

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Elke Albrecht und Pfarrerin Denise Scheel

Unsere Konfirmanden 2021

„Zeige mir Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade. Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meiner Hilfe, und auf dich hoffe ich.“ Psalm 25,4-5

Konfirmiert werden am 15.5.2021 in Großbrembach:

Laura Zöller
Meike Geyer
Henry Graupeter

Konfirmiert wird am 15.5.2021 in Vogelsberg (Open Air):

Florentine Hohmann

Konfirmiert werden am 23.5.2021 in Berlstedt (Open Air):

Fiona Herberg
Collin Reiche
Arne Friedrich
Arthur Scheel
Niklas Schwarz

Konfirmiert werden am 11.9.2021 in Kleinbrembach:

Robin Ginzel
Noah Hildebrandt
Timon Scholz

gemeinsamer Gottesdienst am 29.4.21 in Vogelsberg

Wandern, quatschen, beten, lachen, erholen … Gemeindefreizeit im Riesengebirge vom 22.8.-28.8.2021

Liebe Interessierte!

Manche von Ihnen wissen vielleicht, dass ich gute Kontakte in die nördliche Oberlausitz pflege. Auch, weil dort meine Wurzeln liegen. Nun möchten wir Ihnen eine Gemeindefreizeit in Kooperation mit dem Evangelischen Pfarrsprengel Hoyerswerda-Spreewitz ins Riesengebirge nach Janske Lazne anbieten. Wir werden in der Woche vom 22.8.-28.8.2021 christliche Gemeinschaft erleben, wandern, uns kennenlernen, Andachten feiern, Erholung genießen und die weite Landschaft des Riesengebirges erlaufen.

Pfarrer Michel ist ortskundig und auch ich bin schon mehrfach in dieser Gegend laufend unterwegs gewesen. Das Freizeitheim Janske Lazne (Johan-nesbad) gehört zur Kirche der Böhmischen Brüder – der Partnerkirche der EKD in Tschechien.

Beim Vorbereitungstreff am Donnerstag, den 12. August, um 17.00 Uhr wollen wir die Einzelheiten (Fahrgemeinschaften, Wünsche, Gepäck usw.) im Pfarrhaus Großbrembach, Platz der Demokratie 1, Großbrembach besprechen.

Kosten & Anmeldung:
Das Freizeitheim berechnet – wenn die Preise bis dahin unverändert bleiben – 30 € pro Tag (!Änderung) für Halbpension (Frühstück, warmes Abendessen, Bettwäsche & Handtücher vorhanden).
Dazu kommen Fahrtkostenbeteiligung und weitere Kosten vor Ort (Lift, Mittagessen usw.)
Für eine Anmeldung reicht eine verbindliche Mitteilung an das Pfarrbüro Großbrembach, Tel. 036451/60880 oder per Mail: kirchegrossbrembach@t-online.de
Die Bezahlung z.B. für das Heim wird dann vor Ort persönlich getätigt. Wer kurzfristig absagt, muss eventuell mit Leerbettengebühr rechnen.

Hier bekommen Sie einen Eindruck von der Unterkunft. Mit der Anmeldung sind Doppelzimmer für Paare gleich mit geklärt.

Úvod

Galerie

Mit vielen Grüßen & Vorfreude

Bitte melden Sie sich bald an, da schon die ersten Reservierungen vorliegen.

Anmeldeschluss: 12. August 2021

Es grüßen herzlich Pfarrerin Denise Scheel und Pfarrer Jörg Michel

Das ehemalige Pfarrhaus in Vogelsberg wechselt den Eigentümer

Liebe Gemeinde!

Mitte April wurde geräumt, geputzt und sortiert vom Dachboden bis in den Keller. Alles was geschichtlich relevant ist, wird archiviert. Der lange Entscheidungsfindungsprozess ist in diesem Punkt zum Abschluss gekommen und das ehemalige Pfarrhaus wechselt den Besitzer. Für die verantwortlichen Kirchengemeinderäte stellt dieser Weg die einzige Möglichkeit dar, das Haus auch in Zukunft in einem guten Zustand zu erhalten. Die Kirchengemeinde verfügt nicht über die finanziellen Mittel, die nötig wären das Haus mit Dach- und Kellersanierung in Zukunft auf gute Füße zu stellen. Der Notarvertrag ist am 30.3.21 unterzeichnet worden. So Gott will sind in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft die neuen Eigentümer: Herr Phiesel und Frau Peter aus Weimar. Sie stellen sich Ihnen hier selbst vor:

„Hallo liebe Vogelsberger!

Wir – die Familie Phiesel/Peter – werden Ihre Gemeinde in diesem Jahr um fünf tatkräftige, aufgeschlossene und familiäre Mitmenschen erweitern und freuen uns schon sehr darauf, zukünftig ein Teil der Gemeinde Vogelsberg zu sein. Wir bestehen aus unserem Familienhund Teddy (1/2 Jahr alt), Martha (4), Carl (5), Bennet (8), Maike (30) und Christian (32). Die beiden Jüngsten werden den örtlichen Kindergarten für sich entdecken und im Anschluss in der in Vogelsberg ansässigen Grundschule die Grundsteine Ihrer Schulkarriere legen. Maike ist als Technologin für Radiologie im Gesundheitswesen in einem Krankenhaus und Christian im Schul- und Bildungswesen tätig. Unser Familienhund Teddy unterstützt Christian bei seiner täglichen Arbeit als Schulbegleithund für geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche an einem Förderzentrum.
Gemeinsam werden wir ab diesem Jahr das ehemalige Pfarrhaus in Vogelsberg unser Eigen nennen und in unser neues Zuhause verwandeln dürfen. Auf neue Bekanntschaften als auch auf persönliche Begegnungen und Gespräche mit Ihnen allen freuen wir uns schon sehr.
Bis sehr bald!

Ihre Familie Phiesel/Peter“

Muss alles seine Ordnung haben? – Rabbuni! – Osterpredigt

Rembrandt. Noli me tangere/Berühre mich nicht. ca. 1638 Federzeichnung, Joh 20, 11-18

Liebe Gemeinde! Liebe Interessiere!

Alles muss seine Ordnung haben! Gerade in Krisenzeiten hilft das und gibt Halt. Gerade jetzt bringt uns alles Außerordentliche, also alles außerhalb der Ordnung, alles, was unerwartet anders ist, an den Rand des Erträglichen, ja des Zumutbaren.

Ähnlich erging es wohl Maria Magdalena am Ostermorgen. Sie läuft früh zum Grab ihres Herrn und findet es leer. „Maria aber“, so beginnt der Bibeltext, „Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte.“ Für sie ist jetzt alles zu viel. Hier hat nichts mehr seine Ordnung. Und wir können sie, denke ich besonders vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie gut verstehen.
Viele Menschen haben seit Beginn der Pandemie jemanden verloren, den sie geliebt und geschätzt haben. Manche kannten wir näher und andere aus der Ferne. Zahlen laufen anonym seit mehr als einem Jahr jeden Tag über den Bildschirm. Hinter jeder Zahl steht ein Menschenleben. Mit Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Manchmal mit einem schweren Leidensweg zuletzt. Wir haben ihn oder sie begraben müssen, das ist unfassbar. Der Tod als Folge dieses schrecklichen Virus, aber auch als Folge von Unfall oder Gewalt zwingt uns dazu Abschied zu nehmen. Er ist die Grenze, auf die unser Leben hinläuft. Wir wissen, dass alle Menschen sterben müssen. Es gehört zu unseren Erfahrungen, dass wir immer wieder an Gräbern stehen, bis wir irgendwann unser jeweils eigenes Grab finden.

Nun aber für das Weitere fehlt uns die Erfahrung. Und nach unseren Ordnungen kann und soll das auch nicht geschehen. Und es bedarf einiger Fantasie, sich das mit dem Grab eines eben gerade begrabenen geliebten Menschen vorzustellen. Es ist gegen jede gewohnte Ordnung, dass das Grab wieder offen ist. Können wir uns diesen Schock, dies Entsetzen wirklich vorstellen?
Auf der Federzeichnung von Rembrandt wird diese Situation der Maria Magdalena mit wenigen Strichen eingefangen. Wir erkennen sie am Grab verzweifelt hingesunken. Hinter ihr sehen wir den Weg, den sie gekommen ist. Angedeutet nur ist die Stadt Jerusalem, die hier mit den Felsen und Häusern fast an moderne Städte erinnert. Deutlich erkennen wir die drei Kreuze und zwei menschliche Gestalten, die zwischen den Kreuzen und Maria auf dem Weg sind. Vielleicht sind es die beiden Jünger, die in ihrer Verzweiflung näher an den Kreuzen als am leeren Grab sind. Zwischen Karfreitag und dem Ostermorgen. Dem Schmerz des Abschieds noch nicht entglitten … es ist noch der Blick zum Kreuz.

Maria ist auf Golgatha gewesen. Sie hat das Sterben Jesu mit angesehen und durchlitten. Mit ihm sind ihre Zukunftsperspektiven, ihre Hoffnungen und ihr Glaube gestorben. Sie ist dabei, als der leblose geschundene Körper Jesu vom Kreuz genommen und in aller Stille ins Grab gelegt wird. Sie sieht, wie das Grab verschlossen wird. Und am dritten Tag kommt sie zurück zum Grab. Nur eins ist ganz anders, als wir uns das bisher vorgestellt haben. Das Grab ist nicht leer. Nur der Verstorbene ist nicht da. Stattdessen sind da zwei Engel in weißen Gewändern. Woher sie kommen, wer sie sind, wird nicht erläutert und überlegt. Und Maria ist so in ihrer Ordnung gefangen, dass sie zwar mit ihnen spricht, aber sich nicht über sie wundert. Sie ist so sehr bei sich, bei ihrem Verlust, dass sie nur diesen formulieren kann: „Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“

Das ändert sich auch nicht, als dann jemand zu ihr tritt. Lässig lehnt er sich auf ein Mäuerchen oder einen Felsvorsprung auf dieser Rembrandt-Zeichnung. Er trägt einen großen Hut als Sonnenschutz und scheint in der Hand einen Spaten zu haben. Ganz entspannt, die Beine in einer Standbein-Spielbeinposition, steht er da und nimmt Maria Magdalena in den Blick. Er ist ganz zugewandt, hält aber Abstand.

Maria Magdalena aber, so hören wir, kann sich weder auf die Engel noch auf Jesus selbst einlassen. Es muss doch alles seine Ordnung haben. Und danach gehört der Verstorbene in sein Grab und nirgendwo anders hin. Sie will diese Ordnung wiederherstellen und erbittet dazu alle mögliche Hilfe. Und so fragt sie Jesus, den sie für den Friedhofsgärtner hält, „Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.“
Der auferstandene Jesus aber spricht sie nur mit ihrem Namen an: „Maria!“ Wir können wohl kaum ermessen, wie viel Zuwendung und Trost, wie viel Zuneigung und Liebe hier mitschwingt, und ahnen es doch am von Rembrandt gezeichneten Blick. Ein heller geschützter Raum entsteht, in dem Jesus und Maria Magdalena sind. Alles andere tritt in den Hintergrund. Jetzt wird die alte feste Ordnung mit diesem einen Wort für sie ausgehebelt. Die Schöpfungsordnung, dass alles auf den Tod zuläuft, der die feste Grenze für alles ist, wankt und zerplatzt wie eine Seifenblase. Mit diesem einen Wort ist für Maria alles anders. Ihre Ordnung, die sie wiederherzustellen sucht, wird durch eine ganz andere Ordnung ersetzt. Maria wird aus der Verzweiflung und Trostlosigkeit herausgerissen, und nichts hat mehr seine alte Ordnung. Unwillkürlich muss ich an das Jesaja-Wort denken: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“

Maria antwortet auf Jesu Anrede auch nur mit einem einzigen Wort: „Rabbuni!“ Es ist ein Ehrentitel, der auf Deutsch mit „mein Meister“ oder „mein Lehrer“ oder auch „mein Herr“ wiederzugeben ist und höchste Anerkennung ausdrückt. Auch bei ihr schwingt ganz viel in diesem einen Wort mit. Es ist das Erkennen der Person und der Auferstehung, der Glaube und die Hinwendung, die Liebe und das uneingeschränkte Sich-dem-Auferstandenen-Anvertrauen. Und es ist das Erkennen, dass durch Gottes Handeln alle alte Ordnung überwunden ist.
Rembrandt hat all dies in die Haltung der Maria gezeichnet. Das verzweifelte Ringen der Hände wird zum Gebetsgestus. Der gramgebeugte Rücken bekommt neue Kraft.

In der Person Maria Magdalena wird das Unerwartete und Ungeheure der Osterbotschaft erfahrbar. In ihr wird nachvollziehbar, wie radikal das Ostergeschehen für sie selbst und auch die Jünger bis heute ist. Sie haben eben nicht schon immer auf die Auferstehung gehofft. Sie haben eben trotz aller Ankündigungen und Hinweise Jesu nicht schon immer gewusst, was nach der Kreuzigung geschieht. Sie haben eben nicht von sich aus auf einmal gemerkt, dass die Nähe Jesu für sie auch nach Tod und Begräbnis spürbar war. Die Auferstehung ist kein Bild dafür, dass die Sache Jesu weitergeht wie vorher. Das leere Grab hat sie zutiefst erschüttert und aufgerührt, aber auch entsetzt und mit Furcht versehen. Erst in der persönlichen Ansprache wird das anders. Erst als Jesus sie bei ihrem Namen ruft, entsteht der Osterglaube.

Und wie Maria bei ihrem Namen gerufen wird, werden es später auch noch die Jünger und wir, die wir Jesu Stimme in unserem Leben folgen. Zuerst in der Taufe, aber dann in den kleinen Dingen des Alltags, in jedem Gottesdienst und stillen Gebet. So können wir an diesem Osterfest mit Maria Magdalena und der ganzen Christenheit glaubend antworten und bekennen: „Rabbuni!“ Denn der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“

Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen

Folgende geplante Präsenzgottesdienste entfallen aufgrund der hohen Inzidenzzahlen:

Osternacht, am 4.4.2021 um 6:00 in Großbrembach

Ostersonntag, am 4.4.2021 um 10:00 in Vogelsberg, um 13:00 in Kleinneuhausen

Ostermontag, am 5.4.2021 um 10:30 in Berlstedt

11.4.2021, um 9:00 in Kleinbrembach; 10:30 in Ellersleben

Folgende Hausandacht wurde für das Osterfest verteilt, gern können Sie es weiter versenden:

Hausandacht Ostern 21_Kleinbrembach


Musikstücke zum Hören vom Chor Queerbeet und Carolin Schabak am Klavier:

Wachsen auf gutem Grund – Übungen in der Passionszeit

Liebe Interessierte!

Die Zeiten schlagen mal hohe und mal kleinere Wellen. Es ist seltsam die diesjährige Passionszeit und Fastenzeit in Zurückgezogenheit und mit wenig Kontakt auch in die christliche Gemeinschaft hinein zu begehen. Geistliche Übungen – Exerzitien – sind besonders in dieser Zeit ein Geschenk für die eigene Besinnung und für das Gemüt. Für die stille Gottesbegegnung. Da ich in meiner Geistlichen Begleiter Gruppe sehr tolle und fähige Mitstreiterinnen habe, sende ich Ihnen einen Podcast für vier Fastenwochen mit dem Titel: „Wachsen auf gutem Grund“ aus Leipzig, entstanden in Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde. Elisabeth Kindel aus Leipzig war ja schon einmal in unserem Podcast „Daheim mit Gott“ zu Gast.

Gönnen Sie sich Ruhe und auf dem tiefen Grund Ihrer Seele Zeit mit Gott allein.

https://wachsen-auf-gutem-grund.podigee.io/

Es grüßt Sie herzlich Pfarrerin Denise Scheel